Die Thomasnacht am 21. Dezember gilt als eine der vier Hauptrauhnächte, zu denen noch die Christnacht (24. Dezember), Silvester (31. Dezember) und die Glöckelnacht bzw. Beriglnacht (5. Jänner) zählen. Sie wird vielerorts als eine der "stärksten" Rauhnächte bezeichnet.
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Im Inneren Salzkammergut erzählt man sich, dass in dieser Nacht als Einzige des Jahres die Tiere mit den Menschen sprechen könnten.
Der Thomastag gilt aber auch aus Unglückstag, weil nach der Überlieferung an diesem Tag Luzifer aus dem Himmel verstoßen wurde. So gilt dieser Tag als DER prädestinierte Tag, um mit dem Teufel einen Packt einzugehen.
In manchen Gegenden Oberösterreichs gilt die Thomasnacht als Nacht, in der heiratswillige Mädchen beim so genannten "Bettstaffeltreten", den Heiligen Thomas um ein Zeichen im Traum bitten:
Bettstaffl i tritt di,
heiliger Thomas i bitt‘ di,
laß´ mir im Tram erschein‘
den Herzallerliabsten mein!“
Doch nicht nur um einen Blick auf den Zukünftigen wird gebeten. So wird in dieser Nacht neben der Frage nach Liebe auch in den Belangen Reichtum, Ernte, Glück, Unglück oder gar Tod um Rat gefragt.
Weitere Bräuche rund um das Thema Orakel in der Thomasnacht sind das "Patschenwerfen", "Apfelkernzählen" oder "Hütlheben", die im Raum Oberösterreich als stark verbreitet gelten. Es gibt auch die Bräuche des "Durchsitzens" oder des "Durchspinnens". Man sagt, dass man in dieser Nacht in der Lage sein soll, dass man in die Zukunft sehen, und dass sein Schicksal neu weben kann.
Viele Bräuche wurden dabei aus alten Riten der Julnacht übernommen.
Sollten noch weitere tradierte Bräuche rund um die Thomasnacht bekannt sein, so bitte ich dies in den Kommentaren zu ergänzen.
Abschließend möchte ich noch eine Bauernregel zitieren:
"Wenn von Thomas bis Heiligabend der Winter Schnee gebar,
bringt Sankt Stephan die weiße Pracht in Gefahr"
©Alexander Wunderer, Consulting Coaching Training
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